Turbulente Monate liegen hinter dem Team. Von personellen Änderungen über Misserfolge hin zu spannenden Sonderevents und glücklichen Momenten. Für HPM war im Jahr 2010 bisher alles dabei. Einen kurzen Abriss über das Erreichte, neue Ziele und Ideen könnt ihr nach dem Break weiterlesen.

Die Ereignisse in der wichtigsten Serie, an der HPM teilnimmt, zeigen schon deutlich, was in den letzten Monaten so passiert ist. Der Saisonauftakt in Daytona war noch recht erfolgreich, Marvin konnte sich den ersten Podiumsplatz sichern. Marc zeigte mit einer Top10 direkt, dass mit ihm zu rechnen ist. Laurenz und Torsten hatten weniger Glück, gerieten früh unverschuldet in Unfälle und der Saisonstart schien gelaufen.

Die Berg- und Talfahrt setzte sich auch in den nächsten Rennen fort. Jörg zum Beispiel mit Pole in Michigan, am Ende Platz 13. Las Vegas war fürs gesamte Team ein Totalausfall, es setzte sogar Strafpunkte. Laurenz von P2 am Start mit einem Finish auf 13.

Atlanta dann der erste Fingerzeig, dass HPM nicht abzuschreiben ist. Marvin auf 3, Laurenz und Jörg nach gemeinsamen Kuschelkurs auf 5 und 6, Torsten auf 10. Als wäre das eine Initialzündung gewesen, startete Brandt eine klasse Serie. 11 Rennen ohne Strafpunkte, zwar oft mit Pech früh ausgefallen, aber auch 5 Top 10-Finishes. Erst in Charlotte schlug der Übermut zu und es setzte 55 Penalty-Points.

Tja, Cookie-Cutter und ich, das wird nie die große Liebe! Bisher bin ich ganz happy mit meiner Leistung. Die Sim ist neu und wir haben alle keine Erfahrung mit den Setups. Die Taktik, erstmal konservativ zu fahren, geht meistens ganz gut auf. Der Speed kommt dann mit der Erfahrung!

Der erste wirklich negative Punkt in der Saison war, dass Jörg still und leise aus der DOM verschwand. Start der  Selbstständigkeit, kein Gefallen an der Simulation und auch interne Kommunikationsprobleme. Keine leichte Zeit für die neueren Mitglieder wie Sproß und Wieneke, die am meisten von der Oval-Erfahrung des Krefelders profitieren sollten. Marvin steckte ebenfalls in einem Motivationsloch, nachdem er in mehreren Rennen hintereinander unschuldig abgeräumt wurde.

Ab Anfang April, genauer gesagt ab Rennen #8 der GNL DOM wurde aus der Achterbahn eine Autobahn mit extra dicker Überholspur. Martin Kolibal, der symphatische Vogtländer stieß zu HPM. Talladega mit einer Top10, Phoenix mit einem Podiumsplatz, Texas mit P4 und Richmond mit dem ersten Sieg brachten Kolibal den Nickname „Volltreffer“. Alles andere wäre auch untertrieben. In Indianapolis folgte dann der zweite Sieg und das schlechteste Ergebnisse des brainsquad-Fords war P17 in Charlotte. Dickes „Grats“ dazu Martin!

Genug der Lobreden, was machte der Rest des Teams? Marc brach sich irgendwann den Fuß beim Fahrradfahren, Laurenz steckte in den Abi-Klausuren und Marvin knabberte kurz vor der Sommerpause immer noch an der Motivationsbremse. Dabei sind zweimal P4 in New Hampshire und Richmond klasse Ergebnisse. Schaut man etwas detaillierter die Stats des Dortmunders an, sieht man aber, woran es klemmt. 4x Top5, dreimal Top20 und der Rest im nirgendwo. Hier heißt das Zauberwort für die zweite Saisonhälfte: Konstanz! Kopf hoch, wird schon!

Der Rookie of the year 2009, Laurenz Sproß, hat wohl dasselbe Ziel. 3 mal Top 5 und 4 mal Top10 in 16 Rennen ist zu wenig, vor allem für die eigenen Ansprüche:

Tja, das Abi frisst extrem Zeit. Klausuren, Abifahrt, Klausuren und zu wenig Training. Das lässt das COT aber nicht zu. Hier zählt jede Trainingsrunde, jeder gefahrene Turn und jeder Klick im Setup. Man lernt immer was dazu. Das wird nach der Sommerpause hoffentlich besser.

Also insgesamt optimistische Erwartungen im Team. In der Tabelle ist der Drops noch lange nicht gelutscht.
Mit 2380.5 Punkten liegt man in der Teamwertung auf P3 hinter „RS Racing“ und dem Leader „DIHL Racing Team“. 272.5 Punkte trennen HPM vom Platz an der Sonne und auf Platz 2 fehlen läppische 22 Pünktchen.
Die Fahrerwertung listet Brandt auf P6, Kolibal auf 13, Sproß 17, Aulmann 18 und Marc wegen der Verletzungspause auf 27. Auf gehts, die Schokoladen-Fans von RS-Racing packen wir noch!

Das zweite Steckenpferd für HPM ist der GPCC. Cup-Porsche in der Simulation r-Factor, Sprintrennen, pro Event zweimal 30 Minuten. Kein langes Taktieren, Full-Attack!
Hier muss man schon mit der Lupe nach Kritikpunkten suchen. Jörg Kormany in der SaisonIII auf Platz 2 in der Fahrerwertung, das Team holte sich dank Martins Leistung noch P3 in der Fahrerwertung.

Jörg war seit dem 30.04. nicht mehr unter HPM-Flagge gelistet, Marc dank Beinverletzung nicht einsatzfähig und der alte Porsche-Haudegen Christian Ulrich hatte sich ebenfalls mit dem Fahrrad auf die Nase gelegt und das Fahrgestell nachhaltig verbogen. Martin also die letzten Rennen als Solist unterwegs, was den Teamtitel für ihn fast schon zu einem Fahrertitel werden lässt. Danke von der Teamleitung für das spontane Einspringen. 2 Podiumsplatzierungen, nie schlechter als P7… mit Jörg als Teammate wäre hier der Titel drin gewesen. Schade.

Wie es mit dem GPCC weitergeht, steht in den Sternen. Teamsprecher Brandt fasst das ganze pragmatisch zusammen:

Wir sind seit Saison I des GPCC dabei und haben in dieser Serie immer mit guten Ergebnissen aufwarten können. Chris und Jörg, dann Jörg und Marc und zum Schluss Martin waren immer extrem zuverlässige und schnelle Fahrer. Die Serie ist sehr gut administriert und mit dem neuen Porsche-Cup-Mod von GSMF steht ein zukünftiger Hall-of-Fame-Mod des Jahres 2010 in den Startlöchern. Dazu viele neue Fahrer und das Comeback von Simracing-Equipment. Der GPCC wird sicherlich ein Highlight in der VR. Aber eine Teammeldung seitens HPM geht nur, wenn wir zwei Stammfahrer melden können. Christian will sich auf die GMA konzentrieren und Marc weiß noch nicht, wie es mit dem GPCC weitergeht. Meine Traumfahrerpaarung ist eindeutig K&K, also Kormany und Kolibal. Träumen darf man ja.

Das klingt nach GPCC ohne HPM? Oder?

Vielleicht findet sich auch ein neuer Fahrer, der uns verstärkt. In der GNL DOM sind wir gut aufgestellt. Optimal wäre jemand, der Stammfahrer im GPCC sein will und zusätzlich auch Interesse an der GMA hat. Zusätzlich haben wir auch immer Sonderevents wie 24H-Rennen in LFS oder rFactor im Blickfeld. Da geht es vor allem darum, serienunabhängig mit allen Teammitgliedern gemeinsam Spaß zu haben. Interessante Kandidaten gibt es, aber wir werben ungern Fahrer aus anderen Teams ab. Da ist es uns lieber, jemand kommt auf uns zu.

Das war also das Fazit zum GPCC. Die GMA wurde ja bereits oben erwähnt. Chris Ulrich wagte das Abenteuer mit einer neuen Sim, in einer neuen Liga, mit einem innovativen Konzept. Als erste der putzig anmutende, aber durchaus tückische Skip-Barber-Formel, danach der Aufstieg in den Formel Mazda. Platz 30 von 57 in Saison 1 des Skip Barber Nationals. Platz 21 von 36 in der Star Mazda Championship sind ausbaufähig.

Woran lags und wie geht es weiter?

Tja. Ein paar Plätze könnte ich weiter oben stehen, aber ich war ja nicht nur mit dem Formelfahrzeug, sondern auch mit dem Bike überfordert. aber da war ja dieser Köter, der nen klaren Change Line hinlegte und mein Vorderad berührte!

So resümmiert der Schweizer erstmal trocken.

Aber alles Wehklagen hilft nicht. Sobald ich wieder fit bin, geht es weiter in der GMA. Ob ich den Sprung in eine höhere Formelklasse wage oder nochmal eine Saison im Mazda ranhänge, steht noch nicht fest. Mir fehlt jetzt seit einigen Wochen die Rennpraxis und das Training. Da macht eine Saison Mazda mehr Sinn, als sich eventuell total überfordert ins Indy-Car zu setzen. Ein Teamkollege wäre wirklich super, denn man hilft und pusht sich ja schon gegenseitig. Das fehlt mir aus dem GPCC mit Jörg. Schauen wir mal, was da passiert.

*Update*

Da ist mir doch beim Schreiben glatt das hervorragend organisierte 24H-Rennen mit LFS durch die Lappen gegangen. Von vornherein war klar, dass wir keine Chancen auf ein Podium haben werden. Keine Erfahrung mit LFS. Mit Silke Schneider, der Freundin von Torsten, einen Sim-Rookie im Team. Und für diesen Rookie kam der Verzicht auf die siegfähigen Autos. Mit dem RB4 war nach vorn nix möglich. Dazu noch André Keidel als Gaststarter und Torsten, die Beide noch den Livestream moderierten. Hier hatten wir alle nur ein Ziel: Spaß haben.

Und den hatten wir. Auch wenn Silke seifenopertauglich mitten im Livestream fluchte wie ein Rohrspatz, weil das Heck etwas zu schnell rumkam, Torsten nach ca. 6h moderieren ins Auto stieg und im ersten Stint nix auf die Reihe brachte und Thomas „Ich hab keinen Stress“ Busack die Leichtigkeit des Seins demonstrierte. Es hat sich dabei gezeigt, dass diese Teamevents etwas sind, bei denen wir in Zukunft wieder dabei sein wollen.  Persönliche Erfolge hatten wir auch alle. Jeder Fahrer durfte sich eine persönliche Bestzeit auf die Fahne schreiben, Silke zeigte sehr gute Übersicht in engen Situationen und wir kamen komplett ohne Shift + P (der virtuelle Abschleppwagen) durch. Wer sich den Mitschnitt des Livestreams anschauen möchte: klick

Was steht noch so bei HPM auf dem Plan? Dazu nochmal Teamsprecher Brandt:

Nach den personell und menschlich turbulenten Wochen und Monaten war vor allem die Neusortierung der Hauptpunkt Nummer 1. Das frisst aber unheimlich Zeit und Kraft. Wir machen das alle ja „nur“ als Hobby und sobald Zusatzaufgaben auftauchen, die unverzüglich erledigt werden müssen, fallen Andere hintenüber. Allerdings ist der Prozess soweit abgeschlossen und wir befinden uns alle soweit es geht wieder im Normalmodus. Aufgabenfelder gibt es einige. Die Homepage wird von Laurenz und Marc erweitert. Bewegte und vertonte Bilder werden auch folgen. Rennberichte und News sind dabei das A und O und ich hoffe, wir bekommen hier wieder eine Regelmäßigkeit rein. Neue Serien planen wir derzeit überhaupt nicht, da uns einfach die aktiven Fahrer fehlen. Bedanken möchte ich mich am Ende erneut bei Sascha Pallenberg von netbooknews.com. Nicht nur für das Sponsoring, sondern auch für den Motivationskick, den er uns allen mit Worten und Gesten verpassen kann. Und jetzt genießen wir erstmal alle den Sommer und kommen erholt zurück!

Schönes Schlusswort. Danke fürs Lesen und wir freuen uns über eure Kommentare.

Pause in den Ligen und ein Resümee des 1. Halbjahrs 2010
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